Auf seiner Mitgliederversammlung am 21.10.2023 in Brandenburg / Havel forderten die Mitglieder des Bundesverbands deutscher Bibliotheks-Freundeskreise e.V. (BdB) vom Gesetzgeber und den Unterhaltsträgern die offensive Ermöglichung der Erweiterung von Öffnungszeiten Öffentlicher Bibliotheken, um ihre Funktion als Orte der Bildung und Kultur für alle Bevölkerungsschichten zu stärken. Dazu gehöre auch die Ermöglichung der Sonntagsöffnung.
Ihre Rolle als niedrigschwellige, konsumfreie Orte, die allen Menschen Zugang zu Bildung und Kultur bieten, können Bibliotheken nur wahrnehmen, wenn sie, wie im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung vorgesehen, als Dritte Orte gestärkt sowie Öffnungszeiten erweitert werden und die Möglichkeit der Sonntagsöffnung gesetzlich verankert wird. Denn gerade Familien, Alleinerziehende und beruflich stark beanspruchte Menschen können das vielfältige Angebot oftmals nur sonntags wahrnehmen.
In vielen Städten und Gemeinden stellt sich die Frage, wie verwaiste Stadt-/ Ortszentren belebt und freiwerdende Handelsgebäude sinnvoll genutzt werden können. Mit der Unterbringung der Berliner Zentralbibliothek in einem ehemaligen Kaufhausgebäude, der freiwerdenden Galeries Lafayette, würde bundesweit ein Signal gesetzt für die wichtige Rolle kommunaler Öffentlicher Bibliotheken in der Stadtentwicklung. Daher unterstützt der BdB dieses Vorhaben mit Nachdruck und empfiehlt seinen Mitgliedern und alle Bibliotheksfreunden in Deutschland, das Vorhaben durch Teilnahme an der Unterschriftenaktion „Eine Jahrhundertchance für Berlin – ZLB in die Friedrichstraße“ zu unterstützen.
Monika Ziller, die neugewählte Vorsitzende des Verbands, will die Rolle des BdB als Interessensvertretung der Bürger*innen und Bibliotheksnutzer*innen weiter stärken. Der Verband, der seit 2018 Freundes- und Förderkreise von Bibliotheken aller Sparten in Deutschland unterstützt, will bürgerschaftliches Engagement für Bibliotheken, die am meisten genutzten Kultur- und Bildungseinrichtungen in Deutschland, stärken.
„Sie sind öffentliche Orte des Miteinanders und der Begegnung und damit unverzichtbare Einrichtungen der Daseinsvorsorge. Ihre gesetzliche und finanzielle Absicherung muss deutlich gestärkt werden“, so Monika Ziller.
Monika Ziller, 68 Jahre, ehemalige Leiterin der Stadtbibliothek Heilbronn mit langjähriger Erfahrung in der Verbandsarbeit, löst den bisherigen Vorsitzenden Dr. Volker Pirsich ab. Dieser wurde wegen seiner Verdienste um die Gründung und Stärkung des Bundesverbands der Bibliotheks-Freundeskreise zum Ehrenmitglied ernannt.